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Bitte beachten: Diese Anleitung ist für die ältere Marlin-Version 1.1.9.X, für Marlin 2.0.X geht es hier lang >Klick<

Marlin 1.9 auf dem den Ender-3 installieren

Die Firmware auf dem Ender-3 ist oft schon bei der Auslieferung eine ältere Version bei der wichtige Sicherheitsfeatures (z. B.) und Funktionen fehlen. Deshalb ist es ratsam den Drucker mit einer aktuellen Firmware auszurüsten. Ich nutze dafür Marlin und werde hier die Installation beschreiben.

Wichtig: Für das Einspielen der Firmware auf dem Drucker ist ein Bootloader nötig dessen Installation ich in einem weiteren Beitrag beschreibe.

Als erstes (soweit noch nicht vorhanden) installieren wir die Arduino-IDE von der Arduino-Homepage oder dem Windows-Store. Desweiteren brauchen wir eine aktuelle Marlin-Version von der Marlin-Homepage. Nach dem Download entpacken wir uns das Softwarepaket in einem beliebigen Verzeichnis.

Marlin liefert für viele 3D-Drucker schon vorbereitete Konfigurationsdateien, auch für den Ender-3, mit die wir ins Marlin-Verzeichnis kopieren müssen. Dazu gehen wir ins Verzeichnis .../Marlin/example_configurations/Creality/Ender-3 und kopieren den Inhalt nach .../Marlin. Warnungen zwecks überschreiben können wir ignorieren da wir ja nur angepasste Konfigurationsdateien kopieren.

Nun öffnen wir die Datei .../Marlin/Marlin.ino mit einem Doppelklick.

Marlin.Ino öffnen

Nun sollte sich die Marlin-IDE mit ganz vielen unterschiedlichen Dateien geöffnet haben. Bevor wir nun an die Konfiguration gehen können müssen noch eine Softwarebibliothek installiert werden. Dazu gehen wir auf Werkzeuge->Bibliotheken verwalten...

Bibliotheken verwalten aufrufen

Im Bibliotheksverwalter geben wir im Suchfeld "u8glib" ein und installieren diese.

U8glib installieren

Zum Test der Konfiguration können wir auf "Überprüfen" klicken. Damit wird ein Kompiliervorgang (übersetzen des Programms in Maschinensprache für den Prozessor im 3D-Drucker) angestoßen und die IDE bringt evtl. Fehler im unteren Bereich. Der Kompiliervorgang dauert je nach Computer etwas, also nicht ungeduldig werden.

Programm überprüfen

Wenn keine Fehler vorhanden sind sollte so eine oder eine ähnliche Meldung im unteren Bereich erscheinen.

 Kompilieren Ok

Nun können wir mit der Konfiguration beginnen. Ich rate dazu nach jeder Änderung eine Überprüfung der Konfiguration durchzuführen da sich so schnell Fehler finden lassen.
Als erstes wollen wir mal die Sprache am Druckerdisplay auf Deutsch umstellen. Dazu wechseln wir durch Klick auf den Tab in die Datei configuration.h.

configuration.h

Dort rufen wir das "Suchen"-Fenster mit der Tastenkombination Strg-F auf. Alternativ können wir das "Suchen"-Fenster über das Menü Bearbeiten->Suchen aufrufen. In die Zeile Suchen geben wir "langu" ein und klicken auf "Suchen". Diese Art zu Suchen wenden wir jetzt öfters an, ich werde da aber nicht jeden einzelnen Schritt extra erklären.

Suchen

Dann suchen wir in der Nähe die Zeile mit #define LCD_LANGUAGE en

Sprache ändern

und ändern diese in #define LCD_LANGUAGE de um die deutsche Sprache einzustellen. Das lassen wir mal die Arduino-IDE überprüfen.

Um später das PID-Tuning für den Druckkopf durchführen zu können suchen wir nach "pidtemp" und kontrollieren da ob #define PIDTEMP und nicht //#define PIDTEMP steht. Desweiteren ist das PID-Tuning für das Heizbett ratsam. Dazu suchen wir nach "pidtempbed" und ersetzen //#define PIDTEMPBED durch #define PIDTEMPBED. Da das PID-Tuning nun eingeschaltet ist muss #define BED_LIMIT_SWITCHING durch //#define BED_LIMIT_SWITCHING ersetzt werden. Den Erfolg lassen wir wieder überprüfen. Das PID-Tuning führen wir nach der Installation von Marlin durch. Dafür ist es gut sich das Marlin-Verzeichnis mit der jetzigen Konfiguration zu sichern.

Soweit habe ich meine Konfiguration von Marlin beschrieben.  Meine Configuration.h stelle ich Euch gern hier zur Verfügung, ohne Gewähr auf vollständig- und richtigkeit. Auf der Marlin-Homepage steht eine komplette Liste zur aller Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung. Da wir soweit mit der Konfiguration fertig sind können wir nun Marlin auf den Ender-3 spielen. Dazu verbinden wir den Drucker mit dem Computer über die USB-Schnittstelle. Diese stellt dem PC eine neue serielle Schnittstelle zur Verfügung mit der auch die Firmware eingespielt bzw. aktualisiert werden kann. Diese neue Schnittstelle ist ggf. erst nach dem Neustart der Arduino-IDE verfügbar. Alle anderen Einstellungen werden wie bei dem Einspielen des Bootloaders für den Ender-3 vorgenommen wobei die Einstellung zum "Programmer" obsolet ist(Arduino nutzt ja jetzt einen Bootloader und keinen Programmer).

Drucker über USB verbinden

Um den Uploadvorgang zum Drucker besser beobachten zu können rufen wir in der Arduino-IDE den Menüpunkt Datei-Voreinstellungen auf und aktivieren dort das Kästchen neben "Ausführliche Ausgabe während:...Hochladen" (Häkchen setzen).

Ausführlichen Rebort für Upload aktivieren

Nach dem Bestätigen mit OK können wir mit dem Hochladen beginnen.

Marlin hochladen

Im unteren Bereich können wir den Fortschritt sehen. Die Firmware wird noch einmal Kompiliert und dann auf den Ender-3 hochgeladen.  Wenn dies erfolgreich war sollte im unteren Bereich ähnliches stehen.

Ender Firmware 34

Der Ender-3 sollte nun neu starten und sich die Marlin-Firmware mit neuen Funktionen melden. Damit ist das Update abgeschlossen. Als nächstes sollte das PID-Tunig für den Drucker gemacht werden. Auch eine Anbindung an Octoprint o. Ä. ist ratsam damit nicht immer der Rechner blockiert oder eine SD-Karte genutzt werden muss.

Nachtrag:

Mir ist aufgefallen das der Drucker nicht die gesammte Größe des Druckbettes ausnutzt. Die Lösung lag darin das in der configuration.h nicht die korrekte Bettgröße eingestellt war. Dazu sollten die Angaben #define X_BED_SIZE und #define Y_BED_SIZE kontrolliert werden.

Druckbettgröße in Marlin

Das gleiche sollte natürlich auch im Slicer kontrolliert werden.

 

Druckbettgröße in Cura

Danach ist Marlin neu zu kompilieren und zum Drucker hochzuladen.

 

Wenn Ihr Fragen dazu habt könnt Ihr mich gern per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. kontaktieren.

 

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